Im Rahmen des Anschlusses Hamburgs an den Deutschen Zollverein im Jahr 1888 wurde die Hamburger Speicherstadt als Freihafengebiet auf den Elbinseln Kehrwieder, Brook und Wandrahm errichtet. Die Insellösung sollte den Hamburger Kaufleuten auf dem Gebiet des Freihafens weiterhin die zollfreie Lagerung, Veredelung und Verarbeitung von Gütern wie Tee, Kaffee und Gewürzen oder hochwertigen Teppichen erlauben.
Die Speicherstadt mit ihrer neogotischen Backsteinarchitektur wurde im Stil der Hannoveraner Schule in mehreren Schritten von 1885-1925 errichtet. Im 2. Weltkrieg wurde die Speicherstadt stark in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Krieg wurde sie zum größten Teil, wenn auch vereinfacht, wiederaufgebaut und ist heute der größte zusammenhängende historische Lagerhauskomplex der Welt.
Im Jahr 1991 wurde das Ensemble aus Speichergebäuden unter Denkmalschutz gestellt. Zudem wird bereits über eine Bewerbung für die Aufnahme der Speicherstadt in das UNESCO Weltkulturerbe nachgedacht.
Seit 2001 werden die Fassaden der Speicherstadt in der Nacht kunstvoll illuminiert. Durch die Verlagerung der Freihafengrenze verlor die Speicherstadt 2004 ihren zollrechtlichen Sonderstatus und erfreut sich heute, dank der Ansiedelung von einer Vielzahl von Museen oder anderer Attraktionen wie dem Miniatur Wunderland, der größten H0 Minatureisenbahnanlage der Welt, zunehmendem touristischen Interesse.